Bargeldlos in die Zukunft – Die elektronische Geldbörse
Wenn es nach den deutschen Banken geht, soll der Kunde im Portemonnaie keine Geldscheine und Münzen aufbewahren, sondern EC- und vor allem Kreditkarten. Ja, wer hat heute denn noch Bargeld in der Tasche? Welche Entwicklungen werden die Zukunft bringen?
Was sind die Vor- und Nachteile einer bargeldlosen Gesellschaft?
Die Banken hätten es am liebsten, wenn der Einkauf im Tante-Emma-Laden, der Snack an der Imbissbude oder jede weitere Transaktion elektronisch über ihre Angebote abgewickelt werden würden. Bei jeder bargeldlosen Bezahlung verdient der Bereitsteller eine Gebühr. Die Kinder und Jugendlichen kennen womöglich gar kein Bargeld mehr, und das Gefühl, Geld auszugeben, was man nicht besitzt, kann oftmals dazu führen, dass Schulden gemacht werden.
Damals, in der der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts, als die ersten bargeldlosen Zahlungs Angebote (in Form von Kreditkarten) auf den Markt kamen waren die Kunden zum großen Teil aus einer Gruppe von Interessierten. Es gab die Amex-Besitzer, Diners-Card, VISA Card, GoldCard, oder Eurocard. Das funktionierte folgendermaßen: Auf einem Plastikkärtchen (ähnlich wie heute), teils auf den Euroschecks-, teils auf einer Extrakarte, befand sich ein Mikrochip, der Geldeinheiten speicherte. Diesen Chip konnte man an einem Bankomaten gebührenfrei nachladen wobei das Kreditinstitut die Summe vom Konto ab und auf die Karte aufbuchte. Zahlte der Kunde in einem Geschäft, wurde der Betrag dem Konto des Händlers von der Bank gutgeschrieben. Mithilfe eines kleinen Lesegeräts konnte die Höhe des Guthabens von der Karte von zu Hause ausgelesen werden. Das Zahlen mit Bits und Bytes war auch damals schon bequem. Im Gegensatz zum sehr verbreiteten Electro Cash musste keine Unterschrift geleistet und auch keine Geheimnummer eingegeben werden. Finanziell besser stellten sich die Kunden mit den neuen Geldkarten allerdings nicht. Im Gegenteil, kein Cash, kein Skonto. So waren damals die Gedanken einzelner Händler. Denn für jede so durchgeführte Transaktion mussten nun Gebühren abgeführt werden. Ein weiterer Nachteil war, dass der Verbraucher die gespeicherten Geldeinheiten bei Diebstahl oder Verlust der Karte nicht ersetzt bekam, was insbesondere Kombikarten mit Euroscheck Funktion sehr ärgerlich war.
Langsam, aber sicher begann der Siegeszug der Kreditkarten. Durch die höheren Einnahmen waren die Banken stets daran interessiert unrentable EC Karten gegen rentable Kreditkarten zu ersetzen. Genau betrachtet ist die deutsche EC Karte im Vergleich zu anderen Ländern eher ein Relikt aus der Vergangenheit. Das Prinzip der Aufladung wurde zwar bei einigen Prepaid Kreditkarten beibehalten jedoch tun die meisten Kreditkarten heute das was der Name vermuten lässt – sie gewähren Kredite. Diese sind meist im Monatsrhythmus fällig und insofern sie sofort ausgeglichen werden auch zinslos. Doch es lauert eine Falle, die schnell teuer werden kann. Die Kreditkarte verleiht dazu, mehr Geld auszugeben als zum Zeitpunkt zur Verfügung steht.
Schuldnerberatung – Der Weg aus der Krise
Auch dieses Thema muss einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Größere Anschaffungen können nur wenige Haushalte vom Sparguthaben bestreiten: Die ersten Schulden werden einer Studie zufolge in einem Viertel aller Fälle für den Kauf oder die Erneuerung von Möbeln, Elektrogeräten, Haushaltsgeräten oder Autos gemacht. 24 Prozent der Studienteilnehmer gründeten mit dem ersten Kredit ihren eigenen Haushalt. Bei einem kleinen Budget können solche finanziellen Belastungen schon der Einstieg in eine sogenannte Schuldenkarriere sein. Schätzungen zufolge sind bereits mehr als zwei Millionen Haushalte in Deutschland betroffen, denen die Kredite über den Kopf wachsen.
Solche Finanzkrisen lassen sich vermeiden, wenn man einige Tipps beachtet:
- Den oft sehr großzügig bemessenen Dispositionskredit der Banken und Kreditinstitute nicht bedenkenlos nutzen. Die Kosten dafür belaufen sich nämlich häufig auf mehr als 10 Prozent.
- Nach einer Umschuldung in einen langfristigen Ratenkredit sein Konsumverhalten kritisch überprüfen, Einsparpotenziale aufspüre und den mühsam bereinigten Dispositionskredit nicht erneut überziehen.
- Genauestens feststellen, ob man auch wirklich alle gesetzlichen Leistungen in Anspruch genommen und ausgeschöpft hat, wie z. B. Wohngeld. Ansonsten müssen solche Unterstützungen beantragt werden.
- Möglichst schon vor der ersten Kreditaufnahme eine Schuldnerberatung aufsuchen.
Können die Raten nicht mehr bedient werden oder Betroffene sind bereits mit einigen Raten in Verzug, sollte unverzüglich das Angebot einer Beratungsstelle in Anspruch genommen werden. Die Taktik Augen zu und durch, Briefe nicht mehr öffnen, Mahnungen missachten, sollte tunlichst vermieden werden sonst wird alles nur noch schlimmer. Bundesweit sind einige hundert Stellen auf die Schuldnerberatung spezialisiert. Auch Verbraucherzentralen oder kirchliche Organisationen helfen weiter. Die Adressen finden die Betroffenen im Internet und in kostenlosen Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bis zu zwei Jahre lang werden die säumigen Zahler betreut, und ein finanzieller Neuanfang wird ermöglicht.
Die Beratungen sind immer kostenfrei. Also Hände weg von gewerblichen Schuldnerberatungen, deren Honorare den ohnehin strapazierten Haushalt noch mehr belasten! Kredite mit neuen Krediten zu tilgen, ist auch ein eher schlechter Rat. Das Verhalten muss seinen Einkünften angepasst werden. Nur dann ist langfristiger Erfolg möglich.
Als Elternteil hat man die Aufgabe, frühzeitig mit den Kindern, in Form des Taschengeldes zu üben, wie man mit Geld umgeht. Insbesondere Konsumschulden und laufende Kosten, die einem schnell über den Kopf wachsen sollten tunlichst vermieden werden.
V.i.S.d.P.:
Valentin Markus Schulte
Volkswirt, Stud. Iur
Kontakt:
Rechtsanwaltskanzlei Dr. Thomas Schulte
Malteserstraße 170
12277 Berlin
Telefon: +49 30 221922020
E-Mail: valentin.schulte@dr-schulte.de
Die Kanzlei Rechtsanwalt Dr. Schulte ist seit 1995 erfolgreich zivilrechtlich schwerpunktmäßig auf dem Gebiet des Internets-, Reputations- und Wettbewerbsrecht tätig. Sie vertritt bundesweit die Interessen einzelner Anleger. Ergänzende Absenderangaben mit dem Kanzleistandort finden Sie im Impressum auf der Internetseite www.dr-schulte.de.
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